Nightrides - Muss das sein?

Nightrides - Muss das sein?

Patrik Schneider

Nightrides mit dem Mountainbike – das ist eine richtig spannende Sache, aber auch nicht ohne Risiko. Ich verstehe total, warum der Reiz so groß ist, besonders im Winter. Es hat einfach was Magisches, wenn DU zur Dämmerung mit dem Bike unterwegs bist, nur DEIN Scheinwerfer leuchtet den Trail aus, und die Welt um DICH herum scheint still zu stehen. Aber genau diese Mischung aus Dunkelheit und winterlichen Bedingungen kann es auch richtig gefährlich machen.

Du siehst, ich schreibe die Anredepronomen groß, weil es sich hier tatsächlich nur um Dein egoistisches Verhalten dreht! Halt! Stopp, ich mein das gar nicht böse! Ich will Dir untenstehend aber erklären, warum ich es genau so schreibe und sehe!

Ja, Nightrides (mit der Dämmerung beginnend) dem Mountainbike sind definitiv spannend, aber auch gefährlich, vor allem im Winter. Die Mischung aus Dunkelheit und unvorhersehbaren Bedingungen bringt einige Herausforderungen mit sich. Hier sind einige Punkte, die das Abenteuer spannend, aber auch riskant machen:

Spannung:

  1. Adrenalin-Kick: Fahren im Dunkeln erhöht das Gefühl von Geschwindigkeit und Abenteuer. Hindernisse kommen schneller auf dich zu, was das Fahren intensiver macht.

  2. Neue Perspektive: Bekannte Trails wirken bei Nacht völlig anders, und du entdeckst sie in einer ganz neuen Atmosphäre. Die Dunkelheit bringt eine gewisse Mystik und lässt Dich konzentrierter und achtsamer fahren.

  3. Ruhe und Einsamkeit: Oft bist Du bei einem Nightride allein in der Natur, was ein einzigartiges Gefühl der Ruhe vermitteln kann. Du entkommst der Hektik und erlebst die Natur auf eine intensive Weise.

  4. Herausforderung für die Sinne: Deine Sinne werden schärfer, da Du Dich nicht nur auf Deine Augen verlassen kannst. Das verstärkte Hören und die Intuition spielen eine größere Rolle.

Gefahren:

    1. Eingeschränkte Sicht: Selbst mit guten Scheinwerfern sind Sichtweite und -feld begrenzt. Hindernisse wie Wurzeln, Steine oder Äste tauchen plötzlich auf und sind schwerer zu erkennen.

    2. Schwierigeres Terrain: Im Dunkeln ist es schwieriger, die beste Spur zu finden. Unvorhergesehene Hindernisse und schlechte Sicht können Stürze wahrscheinlicher machen.

    3. Orientierungsverlust: Im Dunkeln kannst du dich leichter verlaufen, besonders in unbekanntem Gelände oder in Wäldern, wo der Weg bei Nacht schwer zu erkennen ist.

    4. Erhöhtes Verletzungsrisiko: Solltest Du stürzen oder Dich verletzen, kann es in der Dunkelheit länger dauern, bis Du Hilfe bekommst. Die Temperaturen in der Nacht, vor allem im Winter, verschärfen die Situation bei Verletzungen. Auch die Einsatzkräfte, die Dich erstmal finden müssen, die Du durch Dein Verhalten ebenfalls in Gefahr bringst.

    5. Temperatur: Kalte Temperaturen können zu Unterkühlung führen, besonders bei längeren Fahrten oder wenn du ins Schwitzen kommst und dann in der Kälte stehst. Auch das Atmen kalter Luft ist belastend für die Lungen.
    6. Technikprobleme: Kälte im Winter kann die Funktion Deines Bikes beeinträchtigen, z. B. durch festgefrierende Schaltungen, schwächere Bremsen oder anhaltende Batterieprobleme bei E-Bikes. Schmierstoffe können in der Kälte zäher werden.
    7. Jäger und Jagdbetrieb:
      Mountainbiken bei Nacht kann Jäger stören und gefährliche Situationen verursachen. Verwechslungsgefahr besteht, da Jäger dich für Wild halten könnten, und plötzliches Auftauchen von Bikern erhöht das Unfallrisiko. Nightrides vertreiben Wildtiere, was die Jagd stört und Unruhe im Revier verursacht. Besonders in der Jagdsaison ist es wichtig, Warnschilder zu beachten und Konflikte zu vermeiden. Absprachen mit Jägern und das Meiden von grellem Licht in der Nähe von Jagdgebieten helfen, Probleme zu verhindern. Reflektierende Kleidung und das Fahren auf ausgewiesenen Wegen erhöhen die Sicherheit.
    8. Gefahr für die Ausrüstung: Deine Ausrüstung, insbesondere die Beleuchtung, muss absolut zuverlässig sein. Ein Ausfall der Lampe kann Dich in ernste Gefahr bringen, wenn Du plötzlich im Dunkeln stehst.

    9. Wildtiere und Natur: Wie bereits erwähnt, stören Nightrides die Tierwelt und können zu gefährlichen Begegnungen führen, besonders wenn Tiere in Panik flüchten.

Bleiben wir bei denen, dessen Garten wir nutzen dürfen, die uns lange in Ruhe lassen, um uns unseren Spaß zu gönnen. Aber auch die müssen mal raus, die Wildtiere! Diese haben sich über Jahrhunderte an uns und unser Verhalten angepasst, Harvester, Straßen, Autos, Förster, Wanderer und Hundebesitzer alles cool. Kennt man, kann man abschätzen, passt, tagsüber nen paar Fahrradfahrer, kriegen wa auch noch verbacken, "im Loch findet mich ja keiner!"



Aber was machen die Jungs und Mädels Nachts? Welche Auswirkung hat mein Verhalten auf die Tiere

Nightrides mit dem Mountainbike können negative Auswirkungen auf die Tierwelt haben, insbesondere in sensiblen Naturgebieten. Hier sind einige Gründe, warum Nightrides ab der Dämmerung für Tiere problematisch sein können:

  1. Störung des natürlichen Rhythmus: Viele Wildtiere sind nachtaktiv, und der Nachtzyklus ist für sie entscheidend für die Nahrungssuche, Paarung oder andere Verhaltensweisen. Plötzliches Licht und Lärm stören diese natürlichen Abläufe, was zu Stress führt und den Energiehaushalt der Tiere negativ beeinflussen kann.

  2. Veränderung des Verhaltens: Durch die Anwesenheit von Mountainbikern in der Nacht können Tiere ihr Verhalten ändern. Sie könnten etwa ihre gewohnten Pfade verlassen oder Rückzugsorte meiden, was zu einer Erhöhung ihrer Anfälligkeit für Fressfeinde oder zu einer Verringerung der Futteraufnahme führt.

  3. Verdrängung aus Lebensräumen: Wiederholte Störungen durch nächtliche Aktivitäten könnten Tiere dazu zwingen, ihre gewohnten Lebensräume aufzugeben. Dies kann besonders kritisch sein, wenn es sich um geschützte oder bedrohte Arten handelt oder wenn es um begrenzte Lebensräume geht.

  4. Stressreaktionen: Plötzliche Lichter von starken Mountainbike-Lampen und ungewohnte Geräusche verursachen bei vielen Tieren eine Stressreaktion. Dies kann besonders bei Fluchttieren, wie Rehen oder Hasen, zu panischem Verhalten führen. Wenn Tiere fliehen, verlieren sie wertvolle Energie, was insbesondere im Winter, wenn Nahrungsressourcen knapp sind, lebensbedrohlich sein kann.

  5. Gefahr von Kollisionen: Mountainbiker, die bei Dunkelheit unterwegs sind, könnten versehentlich mit Wildtieren kollidieren. Da die Sicht eingeschränkt ist und Tiere sich oft leise oder unerwartet bewegen, steigt das Risiko für solche Zusammenstöße.

  6. Störung von Brut- und Ruheplätzen: Einige Vogelarten und Säugetiere nutzen bestimmte Gebiete zur Ruhe oder Fortpflanzung. Nachts können Biker solche sensiblen Bereiche unwissentlich durchqueren und so die Fortpflanzung und das Überleben der Arten gefährden.

Die nächtliche Aktivität des Menschen in natürlichen Lebensräumen hat oft unvorhersehbare und schwer messbare Auswirkungen auf die Tierwelt. Es ist daher wichtig, bei Nightrides zur Dämmerung, auf sensible Gebiete zu achten und die Natur zu respektieren. Tiere tragen selten eine Uhr, die richten sich nach der Dämmerung, wird es dunkel, ist ihre Zeit. Euer Schichtplan interessiert die nicht!

Jetzt wo wir diese ganzen Argumente gelesen haben und dagegen nur unser eigenes Ego, unser "Den Spaß lasse ich mir nicht nehmen steht" - Risk & Reward in keiner Relation steht, hab ich unrecht mit der Einleitung?

Wir, Mountainbiker, wir haben den Wald für uns, wir haben ihn den ganzen Tag für uns zum Spaß haben, warum reicht das nicht, warum respektieren wir das nicht? Wir lieben alle die Freiheit, die Natur und uns drängt es in den Wald. Die Feierabendrunde, um den Kopf auszuschalten, Energie tanken, all das gibt uns die Natur, kostenlos. Warum treten wir ihr dann so in den Arsch, nur zu unserem eigenen Vergnügen, warum bringen wir uns und andere in eine sinnlose und unverantwortliche Gefahr?! Muss das sein? Diese Frage solltest Du Dir stellen, und ist die Antwort ja, dann bitte halte Dich doch bitte an gewisse Regeln!

Beim Fahren im Wald bei Nacht oder in der Dämmerung ist es wichtig, bestimmte Regeln zu beachten, um deine Sicherheit zu gewährleisten, die Natur zu respektieren und unnötige Risiken zu minimieren.

Hier sind einige der wichtigsten Punkte, an die du dich halten solltest:

1. Ausreichende Beleuchtung

  • Starke Front- und Rücklichter: Deine Scheinwerfer sollten eine ausreichende Reichweite haben, um den Weg vor dir gut auszuleuchten. Rücklichter sind wichtig, damit du von hinten gesehen wirst.
  • Zusätzliche Stirnlampe: Eine Stirnlampe kann hilfreich sein, um Bereiche auszuleuchten, die dein Lenkerlicht nicht erfasst, besonders in Kurven oder beim Schauen auf Karten.

2. Fahr nur auf erlaubten Wegen ‼️

  • Bleib auf den markierten Trails: Off-Trail-Fahren kann die Vegetation und den Lebensraum von Wildtieren zerstören. Viele Wälder haben klare Regeln, welche Wege genutzt werden dürfen, besonders nachts.
  • Keine Abkürzungen: Versuche nicht, unmarkierte Pfade zu nehmen, da dies die Natur schädigen und die Orientierung erschweren kann.
  • Singletrails einfach sein lassen. Bleib auf den Waldwegen, viel besuchten Wegen und wege die man kennt!

3. Rücksicht auf Wildtiere

  • Minimiere Lärm: Reduziere unnötige Geräusche, um Wildtiere nicht zu erschrecken. Besonders in der Nacht sind viele Tiere aktiv, und du könntest sie leicht stören.
  • Meide sensible Gebiete: Vermeide besonders im Winter Bereiche, in denen Wildtiere Schutz suchen, um sie nicht aus ihren Rückzugsorten zu vertreiben.

4. Langsam und vorausschauend fahren

  • Angepasste Geschwindigkeit: Im Dunkeln ist die Sicht eingeschränkt, Hindernisse tauchen unerwartet auf. Passe deine Geschwindigkeit an, um rechtzeitig reagieren zu können.
  • Sicherheitsabstand: Halte einen größeren Abstand zu Hindernissen und Mitfahrern, da das Reaktionsvermögen bei Nacht eingeschränkt ist.

5. Geeignete Ausrüstung

  • Reflektierende Kleidung: Trage reflektierende oder helle Kleidung, um bei schwachem Licht oder im Falle eines Ausfalls der Beleuchtung besser gesehen zu werden.
  • Schutzkleidung: Auch nachts gilt, Helm und eventuell Protektoren zu tragen, um dich vor Stürzen zu schützen.
  • Ersatz-Akkus: Nimm Ersatzakkus oder eine Powerbank mit, um sicherzustellen, dass deine Beleuchtung die gesamte Fahrt durchhält.

6. Gemeinsam fahren

7. Orientierung nicht verlieren

  • Navigationstools: Nutze GPS oder Karten, um deine Route zu verfolgen und dich nicht zu verirren. In der Dunkelheit kann es schwieriger sein, sich zu orientieren.
  • Routen im Voraus planen: Fahre auf Strecken, die du kennst, oder bereite dich gut vor, wenn du unbekannte Gebiete erkunden möchtest.

8. Zeit im Auge behalten

  • Früh genug losfahren: Plane so, dass du nicht komplett in die Nacht hineinfährst, wenn du es vermeiden kannst. Dämmerung und frühe Nachtstunden sind in der Regel sicherer als tiefste Nacht.
  • Pausen einplanen: Nimm dir regelmäßig Zeit für Pausen, um dich zu orientieren und deine Ausrüstung zu überprüfen.

9. Gesetze und Regelungen beachten

  • Lokale Bestimmungen beachten: Manche Wälder oder Naturparks haben spezifische Regeln für das Nachtfahren, oder es ist generell verboten. Informiere dich vorher, ob es Einschränkungen gibt.
  • Jagdsaison beachten: Achte auf Jagdsaisonen, da nächtliche Aktivitäten während dieser Zeit in manchen Wäldern gefährlich sein können.

10. Erste-Hilfe-Set mitnehmen

  • Notfallausrüstung: Gerade bei Nacht solltest du immer ein kleines Erste-Hilfe-Set, ein Multitool und eine Notfallpfeife dabeihaben, um im Falle einer Verletzung oder Panne schnell reagieren zu können.

11. Nachtssperrungen

  • Nachtsperrungen von Wegen sind unbedingt zu akzeptieren

Wenn du diese Regeln befolgst, bist du nicht nur sicher unterwegs, sondern respektierst auch die Natur und andere Waldbesucher.

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